Das Schöne an Fantasie ist, dass sie so grenzenlos ist! Sie kommt ohne reale Vorbilder, ohne historischen Bezug und ohne Normen aus. Choreografisch bietet sie also den größt-möglichen Spielraum und kann so herrlich auch mit orientalischen Tanzbewegungen kombiniert werden. Neben eindeutigen Fantasieprodukten wie "Hexentanz" oder "Tanz der Körperteile" gibt es unter dieser Rubrik auch Tänze die auf den ersten Blick real oder historisch erscheinen, es aber bei genauerer Prüfung gar nicht sind, wie Säbel,- Schleier- oder Pharaonischer Tanz.
Ensemble Aladdina |
Wie im alten Ägypten getanzt wurde lässt sich heute nur noch durch wenige Abbildungen und einige Beschreibungen erahnen. Sicher ist, dass zu religiösen Festen fast immer getanzt wurde und die Ausbildung der Musiker und Tänzer in den Tempeln sehr gründlich war. Die Stellung der TempeltänzerInnen war hoch angesehen.
Neben den religiösen Tänzen entwickelten sich im pharaonischen Ägypten, als der ersten Hochkultur der Welt, sehr früh weltliche Tänze. Schon im alten Reich (2700 - 2100 v. Chr.) gab es ausgesprochene Kunsttänze mit akrobatischen Einlagen. Im Neuen Reich (1600 bis 1100 v. Chr.) verbreitete sich säkularisierte Showtanz. Aufgrund vom Beschreibungen und Abbildungen des weltlichen altägyptischen Tanzes verbunden mit der Vorstellung von Mystik und Geheimnis entstehen im Tanzstudio Aladdina fantasievolle pharaonische Choreografien, in denen die Tänzerinnen als Isis beseelt mit den Schwingen des Horusfalken mit schleierschwingenden oder Kerzen tragenden Tempeltänzerinnen Amun huldigen.
Aladdina |
Der Schleier – im Okzident mit vielen Fantasien besetzt und eines der Symbole für weibliche Sinnlichkeit – wird im orientalischen Tanz als selbstverständliches Tanzaccessoire eingesetzt. Obwohl der Schleier auch im Orient Verwendung findet, zählt er zu den Fantasy-Tänzen, denn in der Heimat des orientalischen Tanzes wird der Schleier von den Tänzerinnen ausschließlich für ein großartiges Entrée beim Betreten der Tanzfläche eingesetzt, indem er mit beiden Händen gehalten wird und durch den im Wind flatternden Stoff sofort die Blicke der Zuschauer auf die Tänzerin lenkt. Danach wird der Schleier sofort abgelegt und mit dem Tanz begonnen.
Im Okzident entwickelte sich der Schleiertanz dank der Fantasie seiner zahlreichen Benutzerinnen zu einem eigenen Tanzstil. Es gibt heute eine unzählige Anzahl von verschiedensten Schleiertanzfiguren. Die Musik des Schleiertanzes ist oft eine orientalische Rumba.
Ensemble Aladdina: Doppelschleiertanz Foto: Petra Walter-Moll |
Neben den Tanz mit einem Schleier entwickelte sich der Tanz mit zwei Schleiern (Doppelschleier). Die Tänzerin hat dabei zwei Schleier in der Hand, die ihren Tanz durch die überwältigend stimmungsvollen Bilder, die durch die Schleiertanzfiguren entstehen, Größe verleiht. Daneben gibt es auch den Tanz mit sieben Schleiern, bei dem die Tänzerin alle sieben Schleier am Körper drapiert, um sie dann nacheinander mit verschiedensten Tanz- und Schleierfiguren abzutanzen d.h. abzulegen.
Obwohl urprünglich der Schleiertanz ein Fantasy-Tanz ist, wurde er im Okzident zu einem selbstverständlichen Genre des orientalischen Tanzes.
Ensemble Aladdina |
1997 tanzte Aladdina als eine der ersten Tänzerinnen in Deutschland zum ersten Mal mit einem Fächer aus Straußenfedern. Diese pikante Verbindung klassisch orientalischen Tanzes mit einem der ganz typischen Requisiten aus westlichen Tanzrevuen faszinierte das Publikum schon damals. Ein Tanz der durch seine schlängelnden binnenkörperlichen Bewegungen, die weichen Bewegungen der Straußenfedern, seine vielfältigen Choreografiemuster und Shimmyvarianten eine aufregend sinnlich-erotische Ausstrahlung hat.
Aladdina 2001 |
Foto: Werner Salomon |
Gruselig kommt die Hexe daher die in ihrem Hexenkessel ein ganz besonderes Süppchen kocht. Und was da alles in ihrem Hexenkessel brodelt. Und wenn die Suppe fertig ist, dann kriecht so Manches aus dem Kessel heraus und entwickelt ein sehr eigenes Leben ...
Foto: Petra Walter-Moll |